Alpine Landwirtschaft im (Klima)Wandel

Der Klimawandel dringt in fast alle Lebensbereiche vor. Auch die Tiroler Landwirtschaft ist davor nicht gefeit. Es wird Anpassungen brauchen um Dürren, Frost und Starkregen ohne großen Ertragsverlust überstehen zu können.

Dass die Landwirtschaft vor Herausforderungen steht, ist kein Geheimnis. Der Klimawandel wird den Tiroler Bauern so einiges abverlangen. Man muss sich sowohl auf längere Trockenphasen und heißere Sommer einstellen als auch auf noch extremere Starkregen Ereignisse. Ein Spagat der auf den ersten Blick schwierig scheint, aber nicht unmöglich. Auch wenn das Wasser im Sommer knapper wird, liegt Tirol in dieser Hinsicht noch immer sehr privilegiert. Vor allem, solange die Gletscher noch abschmelzen, wird das Thema Wasser in Tirol nicht wirklich eines sein. Die Tiroler Landwirte passen sich laut Romed Giner (Gemüse Giner) auf die neuen Gegebenheiten auch sehr gut an. Der Zucchini Anbau hat sich zum Beispiel schon in den letzten Jahren etabliert, und man experimentiert auch schon mit Artischocken und Wassermelonen. Aber auch Maßnahmen zur Vorbeugung gewinnen immer mehr an Beliebtheit. Hagelnetze zum Schutz der Salate werden oft schon bereitgelegt, um sie im Fall einer Hagel-Vorhersage schnell auslegen zu können. Um den Wasserhaushalt präventiv zu stärken, werden gezielt Mulchfolien ausgerollt. Das unterstützt die Pflanzen in längeren Tocken-Phasen. Die Landwirtschaft sucht und braucht aber auch Unterstützung von außen.

Hier helfen zum Beispiel Organisationen wie die Tiroler Genbank. Christian Partl hält in dieser Genbank nicht nur historisches Saatgut hinter verschlossenen Türen, sondern bringt alte Sorten auch wieder aktiv auf den Markt. Er sorgt damit für eine starke Diversität bei Getreiden und zeigt, „dass altbewährtes oft einfacher und besser funktionieren kann als hochmoderne Saaten“.  Die Landwirtschaft findet aber gerade in Tirol nicht nur am Talboden statt. Gerade im Bereich der Almwirtschaft müssen die Landwirte in den Alpen noch stärker auf den Klimawandel reagieren. Das Vieh muss meist schon 14 Tage früher auf die Alm getrieben werden, da die Vegetation früher blüht als noch vor einigen Jahren. Ist das Vieh nicht früh genug zum Abgrasen auf den Wiesen, besteht die Gefahr der Verwilderung. Viele Wiesen würden wohl Verbuschen und einen perfekten Patz zum Wachsen für invasive Arten bieten. Ein Busch kann aber an anderer Stelle helfen.

Wenn man in die Landwirtschaften im Osten des Landes blickt, fällt ein Projekt der BOKU Wien auf. Viele Felder beherbergen schon Heckenpflanzen zum Schutz vor Wind und zur Wasserspeicherung. Solche Projekte müssen wie dieses, auch stärker vom Staat gefördert werden, um den Bauern unter die Arme greifen zu können. Egal wo, die Landwirtschaft wird sich anpassen müssen, da kommt man nicht herum. Wenn die Anpassung aber schnell genug erfolgt, dann kann der Klimawandel auch eine Chance für die Bauern sein.

Redaktion: Benjamin Goller
Kategorie: Artikel
Datum: 05.6.2025

Das könnte Sie auch interessieren!

Advisory Board

Rund um das Organisationsbüro wurde ein Team aus VertreterInnen verschiedener Disziplinen gebildet, die alljährlich ein hochwertiges Programm garantieren. Teil dieses Teams sind PD Mag. Mag. Dr. Andrea Fischer (Glaziologin, Wissenschaftlerin des Jahres 2023) und Univ.-Prof. Dr. Ralf Roth (Deutsche Sporthochschule Köln, Institut für Outdoor Sport und Umweltforschung).

 

Gastgeber

Die Region Tiroler Zugspitz Arena und die Tiroler Zugspitzbahn sowie die Lebensraum Tirol Gruppe mit ihren Tochtergesellschaften Agrarmarketing Tirol, Standortagentur Tirol und Tirol Werbung sind die Gastgeber des AlpenKlimaGipfels und ermöglichen die Gespräche und den Austausch zum Thema Klima in den Alpen auf der Zugspitze. Für die Organisation der Veranstaltung zeichnet sich die Agentur ProMedia Kommunikation aus Innsbruck verantwortlich.

Organisation

ProMedia Kommunikation GmbH
Bruneckerstraße 1
A-6020 Innsbruck
T +43 512 214004-14
alpenklimagipfel.jetzt

Kontakt

AlpenKlimaGipfel
ImpressumDatenschutzGastgeberPresse

Gastgeber

Sponsoren

powered by webEdition CMS